Marathon EM Casella

Im italienischen Casella nahe Genua wurden vergangenen Sonntag die Marathon-Europameisterschaften ausgetragen. Da ich bereits im vergangenen Jahr den Marathon dell’Appennino auf nahezu identischer Strecke bestritten hatte, wusste ich ungefähr, was auf mich zukommen würde.

Ein Zufallssieg ist auf der abwechslungsreichen, 80 Kilometer langen und mit 3’000 Höhenmetern gespickten Strecke in den Apenninen kaum möglich. Auf dem ruppigen Terrain muss man sich jeden Meter hart erkämpfen. Die Strecke beinhaltet viele kürzere Anstiege von fünf bis acht Minuten Länge sowie einen etwas längeren von rund zwanzig Minuten.

Leider erwischte ich keinen guten Start und geriet an den ersten engen Passagen ins Gedränge. Als es in die ersten Trails ging, kam es immer wieder zu Staus und danach zum bekannten Ziehharmonika-Effekt. Nach etwa 25 Rennminuten lag ich ungefähr auf dem 45. Rang.

Als ich etwas besser ins Fahren kam, hörte ich plötzlich ein Zischen vom Hinterrad. Ich musste einen scharfen Stein oder Gegenstand erwischt haben. Glücklicherweise war der Weg zur Techzone, wo ich ein neues Hinterrad bekam, nicht allzu weit. Der Rückstand auf die Spitze des Rennens war nach dem Wechsel allerdings bereits beträchtlich.

Meine Taktik lautete von da an, mit möglichst gleichmässigem Tempo noch so viele Fahrer wie möglich zu überholen. Die Beine drehten recht gut, und so konnte ich Fahrer um Fahrer einholen und überholen. Als ich in den Top 30 unterwegs war, wurden meine Überholvorgänge seltener – in diesen Positionen waren die Abstände bereits ziemlich gross.

Ein paar Fahrer konnte ich noch passieren, sodass am Ende ein 25. Rang herausschaute. Nicht das, was ich mir vorgenommen hatte – angesichts der Zwischenfälle kann ich mit dem Ergebnis jedoch leben.