Podium bei der Costa degli Etruschi
Nach einer tollen Trainingswoche auf Elba bei bestem Wetter folgte mit der Costa degli Etruschi der letzte Renneinsatz dieses Rennblocks. Das Rennen in Marina di Bibbona an der etruskischen Küste in der Toskana ist seit 26 Jahren fester Bestandteil des italienischen Marathon-Rennkalenders.
Nach den ersten flachen Kilometern auf Kiesstrassen führt die Strecke auf schönen Trails durch die toskanische Buschlandschaft mit ihrer üppigen Vegetation. Der längste Anstieg folgt bereits relativ früh im Rennen. Wie im vergangenen Jahr erwartete ich dort die erste richtige Selektion.
Nach einem neutralisierten Start wurde es etwas hektisch, als weniger starke Fahrer versuchten, sich nach vorne zu drängen.
Als es in den längsten Anstieg ging, fielen unter dem Tempodiktat meines Teamkollegen Andrea Siffredi Fahrer um Fahrer zurück. Nach kurzer Zeit waren wir noch zu dritt unterwegs. Ich hängte mich an das Hinterrad meiner Teamkollegen Andrea und Stefano. Kurz vor dem Kulminationspunkt drehte ich mich um und sah ein weiteres SCOTT-Trikot. Es war mein Teamkollege Davide Focolli, der den Anschluss ebenfalls herstellen konnte. Was für ein Gefühl, in einem Rennen als kompaktes Team an der Spitze zu fahren!
Davide verlor kurze Zeit später den Anschluss, während Nicola Taffarel vom Metallurgica Veneto Team dank einer waghalsigen Abfahrt wieder zu uns aufschliessen konnte. Sogleich versuchte er, jeweils als Erster in die Abfahrten zu stechen. Wir mussten in dieser Phase aufpassen, uns nicht übertölpeln zu lassen.
Keinem von uns gelang es jedoch, sich entscheidend abzusetzen. Bei der letzten kurzen Steigung vor dem Flachstück ins Ziel versuchte ich mein Glück mit einem Angriff. Kurze Zeit später hörte ich hinter mir ein Krachen. Wie ich später erfuhr, war Taffarel gestürzt. Dabei hielt er auch meine Teamkollegen Andrea und Stefano auf.
Ich versuchte durchzuziehen, konnte jedoch schon kurze Zeit später meinen Teamkollegen Stefano im Nacken spüren. Ich hatte die Länge des Anstiegs etwas unterschätzt und musste Stefano schon bald ziehen lassen. Von hinten konnte Taffarel zu mir aufschliessen. Ich überliess ihm natürlich die komplette Führungsarbeit. Irgendwann merkte er, dass Stefano nicht mehr einzuholen war, und nahm etwas Tempo raus. Das ermöglichte Andrea, wieder aufzuschliessen.
Da keiner von uns so richtig fahren wollte, konnte auf dem letzten Kilometer nochmals ein Fahrer aufschliessen. Es kam zu einem Vierer-Sprint, bei dem ich mir hinter Taffarel den dritten Rang sichern konnte.
Ich war sehr zufrieden mit meinem Rennen, da das Gefühl auf dem Bike heute sehr gut war. Nun bereite ich mich auf die in drei Wochen stattfindende EM im italienischen Casella vor.