Nationalpark Bike Marathon

Eine Woche nach dem Grand Raid stand ich am Start eines weiteren Schweizer Marathon Klassikers, dem Nationalpark Bike Marathon in Scuol. Auf dem Rundkurs rund um den Schweizer Nationalpark müssen 140km und 4‘000 HM zurückgelegt werden.

Nach einem doch eher gemächlichen Start das Val S-Charl hinauf wurde das Tempo im Aufstieg ins Val Mora doch deutlich angezogen. Zusammen mit fünf weiteren Fahrern konnte ich mich etwas vom Rest der Gruppe, die bis Fuldera noch beinahe 20 Fahrer umfasste, absetzen. Zu meinem Erstaunen konnte der Hauptfavorit auf den Tagessieg, der Italiener Samuele Porro, unser Tempo nicht mitgehen.
Im leicht abfallenden Gelände vor dem technisch schwierigen Teil haben wir nicht konsequent durchgezogen, was Porro den Anschluss wieder ermöglichte.

Um nach Livigno zu gelangen, mussten wir noch den Alpisella Aufstieg bewältigen. Hier trat nun Porro das erste Mal in Erscheinung. Er erhöhte das Tempo dermassen, dass nur Urs Huber mitgehen konnte. Ich habe eine Zeit lang versucht, die Lücke wieder zu schliessen und habe dabei wohl den Motor etwas überdreht.
Denn anders kann ich mir meine Schwäche am von allen gefürchteten Chaschauna Pass, dem mit Abstand schwersten und steilsten Aufstieg der Strecke, nicht erklären. Ich musste mein Tempo fahren und einige Fahrer ziehen lassen.

Oben angekommen sah ich vor mir und hinter mir keine Fahrer aus meiner Kategorie. Dies bedeutete nichts Gutes, denn 60km alleine im Wind zu fahren von
S-Chanf ins Ziel nach Scuol sind extrem kräftezehrend. So fuhr ich die Abfahrt dosiert runter in der Hoffnung, dass von hinten Fahrer aufschliessen.
Dies war zum Glück der Fall, denn im Tal angekommen gesellten sich Timi Rüegg und Pascal Kiser zu mir. Einige Ablösungen konnte ich noch fahren, doch dann war es mehrheitlich Timi, der die Nase im Wind hatte und mich das Unterengadin hinunterzog. Wie schon vor einer Woche am Grand Raid hatte ich auch heute Mühe mit der langen Distanz. Am Ende reichte es für einen 9ten Rang.