Marathon dell’Appennino

Nach zwei Rennwochenenden in Folge stand bereits der nächste Marathon in Casella nahe Genua auf dem Programm. Der Marathon dell’Appennino wurde in diesem Jahr bereits zum 27gsten Mal ausgetragen. Im Jahr 2022 fanden hier die italienischen Marathon Meisterschaften statt und im nächsten Jahr werden auf dieser Strecke die Europameisterin und der Europameister gekürt.

Eine Zufallssiegerin und einen Zufallssieger gibt es auf der abwechslungsreichen, 80km langen und mit 3‘000 Höhenmetern versehenen Strecke in den Apenninen keine. Auf dem ruppigen Terrain muss man sich jeden Meter hart erkämpfen. Die Strecke beinhaltet viele kleinere Anstiege von 5-8min Länge und einen etwas Längeren von rund 20min.

Bereits nach wenigen Rennminuten drückte der Lokalmatador Dario Cherchi mächtig aufs Gas. Zusammen mit Lorenzo Samparisi konnte er sich einen kleinen Vorsprung herausfahren. Diese Lücke konnte ich jedoch zusammen mit dem Kolumbianer Leo Paez rasch schliessen. Kurze Zeit später gesellte sich auch mein Teamkollege Gioele de Cosmo zu uns. Es war vor allem Cherchi, der das Tempo konstant hoch hielt. Abschütteln liess sich vorerst jedoch keiner. Erst der längste Anstieg des Tages brachte eine Vorentscheidung. Gioele hatte mir kurz vor dem Anstieg gesagt, dass er etwas versuchen werde. Gesagt getan. Er erhöhte den Rhythmus und der einzige, der ihm folgen konnte, war Paez. Ich fuhr zusammen mit Cherchi, während Samparisi allmählich den Anschluss zu uns beiden verlor.

Mittlerweile hatten wir bereits rund 3h in den Beinen und ich merkte, wie die Lichter bei mir allmählich ausgingen. Die letzten 10km waren ein pures Leiden, doch glücklicherweise konnte ich den fünften Rang ins Ziel retten.

In diesem Frühjahr gelang es mir, konstant gute Leistungen abzurufen. Ich beendete alle sieben Rennen in den Top 9. Was jedoch fehlt ist der Ausreisser nach oben. Ich bin zuversichtlich, dass mir dies im weiteren Saisonverlauf gelingen wird.