Saisonauftakt in Italien

Nach einer langen Vorbereitungszeit freute ich mich sehr auf meine ersten Renneinsätze mit dem neuen Team. Ich kam gut durch den Winter und war dementsprechend zuversichtlich, was meinen Formstand anbelangt.

Im Frühjahr finden in Italien unzählige Granfondo Rennen statt. An einem Wochenende finden teilweise bis zu vier Rennen gleichzeitig statt. Granfondos leben vom Breitensport. An den Veranstaltungen stehen oft bis zu 1‘500 Bikerinnen und Biker am Start. Für Elite Fahrerinnen und Fahrer sind es jedoch auch beliebte Rennen, um in die Saison zu starten, da sie nicht allzu lang sind und von der Charakteristik einem XCO Rennen gleichen. Die Rennen werden auf einer längeren Runde, die manchmal zweimal befahren werden muss, ausgetragen und dauern oft zwischen 1.5 und 2.5h.

Meinen ersten Renneinsatz hatte ich am Bardolino Bike am Gardasee. Das miese Wetter mit viel Regen, starkem Wind und tiefen Temperaturen sorgte neben der Konkurrenz für einen harten Auftakt in die Saison. Nach der Hälfte des Rennens musste ich das Spitzenduo mit meinem Teamkollegen Andrea Siffredi und Stefano Goria ziehen lassen. Unterdessen wurde mir derart kalt, dass jegliches Bedienen der Hebel und Knöpfe am Bike zur echten Herausforderung wurde.
Am Ende war ich froh, es als vierter ins Ziel geschafft zu haben. Mein Teamkollege Andrea schaffte es als Zweiter aufs Podest.

Eine Woche später stand mit dem Granfondo Castello di Monteriggioni in der Toskana ein grosser Klassiker auf dem Programm. Im Gegensatz zu Bardolino war die Strecke deutlich technischer und die Konkurrenz grösser.
Nach einem etwas verhaltenen Start kam ich immer besser ins Rennen und fand Unterschlupf in einer grösseren Verfolgergruppe. Vorne weg war mein Teamkollege Gioele Decosmo zusammen mit Jacopo Billi. Im Finale fehlten mir leider ein paar Körner, um im Kampf ums Podest ein Wörtchen mitreden zu können. Am Ende belegte ich den 7ten Rang, während mein Teamkollege Gioele starker Zweiter wurde.

Weiter ging die Reise nach Tregnago nahe Verona, wo der Granfondo Tre Valli stattfand.
Nach einer hektischen Startphase, bei der wir in Kiesabfahrten mit bis zu 72km/h runterdonnerten, kehrte etwas Ruhe ins Geschehen ein. Es formierte sich eine 7-köpfige Spitzengruppe, in der neben meinen beiden Teamkollegen Gioele und Andrea auch ich mich befand. Diese Ausgangslage war komfortabel, gleichzeitig erhöhte sie den Druck aufs Team, etwas versuchen zu müssen.
In einem steileren Abschnitt in den Rebbergen erhöhte ich das Tempo, doch entscheidend weg kam ich nicht. Kurze Zeit später forcierte ich erneut, diesmal mit mehr Erfolg. Ich konnte eine kleine Lücke reissen.
Doch nur einige Augenblicke später bezahlte ich einen Fahrfehler mit einem Reifenschaden. Ich reparierte den Defekt so schnell es ging, doch der Schnellzug war dann natürlich weg. Zur Sicherheit wechselte ich in der Techzone nochmals das Rad.

Dank einem starken Finale erreichte ich doch noch den 8ten Rang. Fürs Team war es mit dem Sieg von Gioele und dem dritten Rang von Andrea ein erfolgreiches Rennen.

Die Formkurve zeigt definitiv in die richtige Richtung. Dies stimmt mich zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf. In zwei Wochen findet in Garda das nächste Rennen statt.