Hero Dolomites
Der Hero Dolomites Marathon hat, obwohl er erst seit dem Jahr 2010 ausgetragen wird, bereits Klassiker Status. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einerseits ist da die imposante Bergkulisse mit den Dolomiten, anderseits darf der Marathon mit 85km und 4‘100 HM durchaus als der härteste Eintages-Marathon der Welt bezeichnet werden. Das Verhältnis von Anzahl Km und Höhenmetern ist extrem. Dies lässt erahnen, wie steil gewisse Streckenabschnitte sind.
Und drittens ist da die Begeisterung der Italiener für das Velo und die perfekte Inszenierung des Anlasses!
Das hochkarätige Feld wurde angeführt vom siebenmaligen Sieger dieses Rennens, dem Kolumbianer Héctor Leonardo Páez und dem Weltranglisten-Ersten, Fabian Rabensteiner aus Italien.
Nachdem ich im letzten Jahr gegen Ende des Rennens doch einen ziemlichen Einbruch erlitt, legte ich mir für heute eine defensivere Taktik zurecht.
Diesen Plan warf ich ziemlich schnell über den Haufen, denn ich fühlte mich sehr gut und unnötig Zeit verlieren auf die Spitze wollte ich auch nicht.
Ich fand im ersten Aufstieg Richtung Dantercepies einen guten Rhythmus, unterwegs war ich zusammen mit den beiden Italienern Fabian Rabensteiner und Lorenzo Samparisi. Nach der technisch wenig anspruchsvollen Abfahrt folgte bereits der nächste Aufstieg nach Pralongià und schliesslich auf den Campolongo Pass. Im Aufstieg holten wir zwei Fahrer ein, der Rückstand auf die fünf Spitzenfahrer betrug rund 45s.
Nun erwartete uns der Scharfrichter des Tages, der im Schnitt 19 % und maximal 30 % steile Aufstieg über Ornella nach Sourasass und schliesslich auf den Pordoi Pass. Zusammen mit Fabian Rabensteiner konnte ich mich vom Rest der Gruppe absetzen, auf dem Pordoi Pass hatten wir noch rund 45s Rückstand auf die Gruppe, die um Rang zwei kämpfte. An der Spitze war der Kolumbianer Héctor Leonardo Páez mit grossem Vorsprung unterwegs.
In der Abfahrt vom Pordoi Pass nach Canazei musste ich Fabian Rabensteiner ziehen lassen. Ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen, da ich auf diesem Streckenteil im letzten Jahr einen Hinterraddefekt erlitt.
Glücklicherweise gesellte sich mein Schweizer Kollege Casey South zu mir. Wir konnten im Flachstück im Val Duron zusammenarbeiten und so den Abstand zur Gruppe konstant halten.
Leider konnte ich im Gegensatz zu Casey nicht mehr zusetzen. Fortan galt es, meine Position zu verteidigen. Bis ins Ziel büsste ich noch eine Position ein, dennoch war ich mit einem 10ten Rang im wohl bedeutendsten Marathonrennen in Italien sehr zufrieden. Ich war ganze 18min schneller als im letzten Jahr, dies abzüglich der Zeit, die ich durch den Hinterraddefekt erlitt. Die Tendenz zeigt also klar in die richtige Richtung! 😉
Nun freue ich mich auf den Engadin Bike Giro, welcher nächsten Donnerstag mit einem Prolog startet.