Marathon Weltcup Finale Ligure

Die MTB Hochburg Finale Ligure bildete die zweite Station der UCI World Series. Für mich war es eine Premiere, zum ersten Mal stand ich am Start eines Marathon Weltcuprennens. Die abwechslungsreiche und fordernde Strecke mit Start und Ziel in Finalborgo führte über 98km und 3‘750 HM.

Nach einer rund 5km langen neutralisierten Phase ging es rein in den ersten und längsten Aufstieg des Tages. Das Tempo war von Beginn an sehr hoch, sodass das Feld ziemlich schnell in die Länge gezogen wurde. Ich versuchte, einen guten Rhythmus zu finden. Den höchsten Punkt des Tages, die NATO Base, erreichte ich ungefähr auf Position 20.
In der Folge passierte mir zweimal der gleiche Fehler, indem ich zu weit hinten in der Gruppe in die Abfahrt fuhr und so jeweils eine Lücke zu den Vorderen kassierte, die ich mit einem hohen Kraftaufwand wieder schliessen musste.

Nach rund 40km des Rennens wurde mir ein Rückstand von 2min auf die Spitze gemeldet. Doch nun wurde das Rennen mit den unglaublich steilen „Vado Walls“, die teilweise über Trails führten, so richtig lanciert. Die ligurische Mittagssonne brennte mittlerweile gnadenlos vom Himmel und sorgte bei einigen Fahrern für grössere Probleme. Auch ich musste das Tempo ein wenig dezimieren, vor allem auch im Wissen um die anstehende, technische Abfahrt am Monte Mao. Der Monte Mao war im 2018 Schauplatz einer Stage der Enduro World Series. Heute waren wir mit deutlich weniger Federweg unterwegs, dennoch war dieser Streckenteil für mich der schönste des gesamten Marathons.

In den besonders langen Marathons von 4h und mehr kann es in der letzten Rennstunde noch zu grossen Verschiebungen im Klassement kommen. Eine gute Einteilung der Kräfte und eine gute Ermüdungsresistenz sind entscheidend.
In der vergangen Saison war dies noch klar ein Schwachpunkt von mir, nun komme ich damit jedoch immer besser zurecht.

Nach knapp fünf Rennstunden belegte ich in einem äusserst harten Rennen den 21gsten Rang. Darauf lässt sich aufbauen!