Rennbericht Capoliveri Legend Cup Elba vom 15.10.2022
Nachdem ich mich nach dem Roc d’Azur gut erholen konnte, war die Vorfreude auf das letzte Rennen dieser Saison auf der Insel Elba gross. Elba bietet mit tollen Singletrails, der atemberaubenden Aussicht auf das Meer, dem angenehm milden und mediterranischen Klima sowie den fanatischen italienischen MTB tifosi die ideale Kulisse für ein MTB Fest.
Als am Freitag auch noch die Teilnahme von Tour de France, Vuelta sowie zweimaligem Giro d’Italia Sieger Vincenzo Nibali angekündigt wurde, war die Vorfreude bei Fahrern wie Organisatoren nochmals grösser geworden. Zu fahren waren total 85km mit 3‘000 HM verteilt auf zwei Runden, bei der die zweite ein wenig kürzer war. Die Luftfeuchtigkeit von 83 % sollte das Rennen noch ein wenig härter machen.
Da die ersten Meter der Strecke ziemlich schmal sind, war ein Start aus der zweiten Startreihe optimal. Ich konnte mich in der ersten, mit bis zu 20 % steilen Rampe ganz vorne einreihen und passierte den Bergpreis an rund achter Stelle. Nach der schnellen Abfahrt ans Meer, bei denen Tempi von bis zu 65km/h erreicht wurden, bildete sich eine Siebenköpfige Spitzengruppe. Ich war mit meinem Schweizer Kollegen Casey South und seinem italienischen Teamkollegen Jakob Dorigoni knapp dahinter in der Verfolgergruppe. An dieser Rennkonstellation änderte sich nicht viel, bis von hinten der Norweger Ole Hem zu uns aufschloss. Als es auf die letzten 15km ging, rutschte mir das Vorderrad in einer staubigen Abfahrt weg und ich landete in den Büschen. Ich hatte Glück im Unglück und konnte trotz einem heftigen Schlag auf Schulter, Knie und Kopf weiterfahren. Als ich mich noch am Sortieren war, schloss von hinten der stark aufkommende Italiener Massimo Rosa auf. Ich musste ihn ziehen lassen und mir fortan selber eine Linie suchen durch die zahlreichen Hobby-Fahrer, die wir einholten.
Am Ende belegte ich den 11ten Rang, ein wenig mehr als eine Minute hinter Vincenzo Nibali. Vielleicht hätte es ohne Sturz noch gereicht, die letzten Minuten des Rennens mit ihm zu bestreiten ;-).
Mit diesem Rennen ging meine erste Saison in der Disziplin Marathon mit total 31 Renntagen zu Ende. Ich ziehe ein durchwegs positives Fazit, konnte ich doch ein paar wertvolle Ergebnisse einfahren und in der zweiten Hälfte der Saison meine Probleme, gegen Ende des Rennens stark abzubauen, in den Griff kriegen.